Osteoporosezentrum (Friedrichstadt)

Symptome der Osteoporose

Zu Beginn der Erkrankung verursacht der Knochenschwund meist keine Symptome. Daher bleibt die zu diesem Zeitpunkt häufig unerkannt. Erst später, wenn die Stabilität der Knochen nicht mehr ausreicht, kommt es zu Knochenbrüchen, welche die ersten Beschwerden verursachen. Vorboten einer drohenden Fraktur können belastungsabhängige Rückenschmerzen sein.

 

 

Wirbelkörperfrakturen

Brüche im Bereich der Wirbelsäule können bei durch einen nur geringen Auslöser, sog. Bagatelltrauma, beispielsweise einen Sturz aufs Gesäß entstehen. Bei höhergradiger braucht es manchmal jedoch lediglich einen alltäglichen Handgriff, z.B. das Heben eines schweren Eimers, dass ein Wirbelkörper bricht. Die hierbei typischerweise entstehende Kompressionsfraktur verursacht häufig Schmerzen bei Belastung und kann eine Fehlstellung der Wirbelsäule nach sich ziehen, sodass der Oberkörper nach vorne kippt, sog. „Witwenbuckel“. Im schlimmsten Fall können durch abgesplitterte Knochenfragmente auch Nerven eingeengt und Lähmungen verursacht werden.

Sofern die Deformierung durch den Bruch nur gering ausgeprägt ist, kann dieser unter Umständen durch eine stabilisierende Orthese von außen geschient werden. Bei hochgradigen Fehlstellungen oder Einengung der Nerven kann eine Korrekturoperation notwendig werden.

In den meisten Fällen ist nach einer operativen Stabilisierung der Fraktur die volle Belastung und damit das zeitnahe Gehtraining an Gehstützen möglich, sodass lange Phasen der Immobilität vermieden werden können.

Wirbelkörperfraktur
Abbildung: Fraktur eines 12. Burstwirbelkörpers (rot umrandet) mit keilförmiger Deformierung

Hüftgelenksnahe Frakturen

Frakturen des hüftgelenksnahen Oberschenkels entstehen meistens durch einen Sturz auf die betroffene Seite. Während jedoch kräftiger Knochen nur bei großer Gewalteinwirkung bricht, z.B. einem Sturz aus großer Höhe, braucht der osteoporotische Knochen häufig nur ein geringes Trauma um zu brechen. Typischerweise sind das Stolperstürze zu Hause.

In den meisten Fälle führt ein hüftgelenksnaher Brauch sofort zur Unfähigkeit Gehen und Stehen zu können. Die Betroffenen erreichen häufig kaum noch alleine das Telefon, um Hilfe zu rufen.

Hüftgelenksnahe Brüche sind ein häufiger Notfall in der Unfallchirurgie. Sie bergen das Risiko eines höheren Blutverlustes aus dem gebrochenen Knochen und können zu langer Immobilität führen. Daher gilt es zügig eine geeignete Therapie einzuleiten. Selten ist der Oberschenkel dabei so gebrochen, dass er ohne Operation wieder zusammenheilt. In den meisten Fällen ist eine Wiederherstellung der Stabilität durch Implantate notwendig. Hierbei kann je nach Lokalisation des Bruches das Hüftgelenk erhalten und der Bruch geschient werden (sog. ), oder es ist ein Ersatz des Hüftgelenkes durch eine Hüftprothese möglich.

In den meisten Fällen ist nach einer operativen Stabilisierung der Fraktur die volle Belastung und damit das zeitnahe Gehtraining an Gehstützen möglich, sodass lange Phasen der Immobilität vermieden werden können.

Subtrochantäre Femurfraktur

Abbildung mit Röntgenbild eines rechten Hüftgelenkes: 
Es zeigt sich eine hüftgelenksnahe Oberschenkelfraktur.
Die Knochenmasse ist bereits so stark reduziert, dass der Knochen auf dem Röntgenbild sehr verblasst wirkt.
Der Pfeil zeigt auf die nebenbefundlich bestehende des Hüftgelenkes.

 

Handgelenksfrakturen

Die Handgelenksfraktur ist die häufigste Fraktur des Menschen. Auch hierfür reicht bei osteoporotischem Knochen häufig nur ein Sturz aus geringer Fallhöhe, damit der handgelenksnahe Anteil der Speiche bricht.

Bei der Therapie der Fraktur ist der Grad der auseinanderweichenden Knochenfragmente (sog. Dislokation) sowie die Lebensumstände entscheidend. Ein frischer Bruch wird zunächst einmal „gestreckt“ und mit einem Gips ruhig gestellt. Für eine anschließende operative Versorgung spricht die frühe Mobilisierung des Handgelenkes ohne Belastung in einer Orthese, die zum Üben und Waschen abgenommen werden kann. Sprechen jedoch viele Umstände gegen eine Operation wird der Gips für insgesamt 6 Wochen am Unterarm belassen. Eine anschließende Physiotherapie kann die Beweglichkeit nach Abnahme des Gipses wieder fördern.